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An der Kueste...

Auf und ab beim tanzen

Bunt Gemischte Gruppe

Der Fels in der Brandung

Der Plaza Colon in Antofagasta

Die Deutsche Feuerwehr ist auch in Peru...

Die Kathedrale von Antofagasta

Drei Taenzerinnen und ich

Eine Musik Kapelle aus Puno

Eine Rotte Seehunde im Hafen

Eine Szene im Ostermarsch...

Hier wurde das Tanzbein geschwungen

Ich halte die Portada in meinen Händen

Invasion der ungewohenlichen Art...

Klein aber Oho

Kleines Gruppenfoto mit einer Inicial Klasse

Meine Bekannten aus Huancayo

Nach dem Tanzwettbewerb...

Ruinen mitten in der Stadt

Schleichwerbung...

Sonnenuntergang ueber dem Pazifik

Typisch Deutsch... Ich weis ja nicht (-;

Unter die Menge gemischt..

Von blauen Trachten flankiert...

Mittwoch, 15. April 2009: Karneval, Diebstahl und Chile-Besuch

Ich habe den Eindruck, dass wir alle etwas „fauler“ geworden sind, was die Fortführung unserer Blogeinträge betrifft. Wir sind inzwischen schon im 9. Monat unseres Peru-Aufenthaltes und vieles, was vorher noch neu und aufregend war, ist inzwischen schon Alltag geworden. Nichtsdestotrotz will ich mich mal wieder selbst motivieren, ein bisschen von den letzten Wochen zu erzählen.

Ein besonderes Highlight war der sehr schöne und farbenfrohe Karnevalsumzug, der Ende März in Tacna stattgefunden hat. Er dauerte ca. 8 Stunden und es waren Tanz- und Gesangsgruppen mit ihren geschmückten Wagen und abwechslungsreichen Tänzen aus Nord- und Südperu angereist, sowie Gastgruppen aus Bolivien und Chile. Die Stimmung war gut und die verschiedenen Gruppen haben die hohen Erwartungen an den Umzug nicht enttäuscht.

Von einer der diversen Tribünen konnten wir das Farben- und Gesangsmeer gut stundenlang beobachten.Am nächsten Tag erfuhr ich, dass die Mutter meiner Freundin wegen einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Nachdem ich ihr einen Krankenbesuch abgestattet hatte und ihr Zustand nicht nur stabil, sondern den Umständen entsprechend schon wieder gut war, konnte ich wieder beruhigt den großen Karnevalswettbewerb besuchen.

Alle Gruppen traten in einem nationalen bzw. internationalen Wettbewerb gegeneinander an. Bei diesem Wettstreit konnte ich noch einmal wesentlich näher an die verschiedenen Leute mit ihren Trachten herankommen.

Einige erzählten mir ihre teilweise sehr traurigen Geschichten, z.B. dass sie im Zuge dieses Wettbewerbes das erste mal in ihrem Leben ihr Dorf in der „Sierra“ verlassen hatten und das in dieser Region die Leute weniger als 5 Euro im Monat verdienen würden und sie so von ihrer Feldarbeit leben müssten.

Andere und der überwiegende Teil der Geschichten waren aber positiv und schön. Die traditionellen und sehr fantasievollen Trachten erzählen für sich alleine genommen schon kleine Geschichten und durch die ausdrucksstarken Tänze kann man sehr schnell dem Bann dieser schillernden Karnevalwelt erliegen.

Von schlichten Roben über chinesische Pappmachè- Drachen bis „Goldene Dämonen“ waren alle Arten und Formen von Kleidungsstilen vertreten.Ich hatte mich mit der Tanzgruppe aus Huancayo, die der Vorjahresgewinner des Wettbewerbes war, etwas angefreundet und so hatte ich das Glück in den VIP Bereich zu kommen. Direkt neben der großen Bühne und der Jury hatte ich einen tollen Ausblick auf die Präsentationen.

Einige Tage später, als ich in der Innenstadt zu Abend essen war, hatte ich auch dieses Erlebnis, das wohl viele haben, aber auf das ich gut hätte verzichten können: Meine Umhängetasche wurde gestohlen. Ein Mann klopfte an die Fensterscheibe des Restaurants, wodurch meine Aufmerksamkeit abgelenkt wurde und eine Kleinfamilie mit Kind nutzte die Chance, mit meiner Tasche zu verschwinden. Die Kellnerin sah sie damit das Lokal verlassen, mischte sich aber nicht ein… Abgesehen von meiner neuen Digitalkamera waren keine wirklich wertvollen Dinge in der Tasche. Ich hätte an diesem Abend meinen privaten Spanischunterricht haben sollen, so dass sich sämtliche Spanischbücher und mein Wörterbuch in der Tasche befanden. Am meisten ärgerte ich mich aber über die Bilder, die nur auf der Speicherkarte der Kamera waren. Es ist eine Erfahrung, wenn auch keine schöne. Noch einmal passiert mir das, hoffentlich, nicht.

Über die Ostertage hatte ich eine kleine Reise nach Chile unternommen. Von Arica ging es nach Antofagasta im nördlichen Chile. Nach zehn Stunden Busfahrt kam ich in Antofagasta wohlbehalten an und nachdem meine Hotelfrage zu meiner Zufriedenheit geklärt war, ging meine Stadterkundung los. Antofagasta hat mit seinen knapp 300.000 Einwohnern einiges zu bieten. Die Küste der Stadt ist westlich modern gehalten. Dort gibt es zahlreiche Hochhäuser und zwei riesige Einkaufscenter, die von Kinos über Bowlingbahnen so einiges zu bieten haben. Die diversen kleinen und größeren Bars, Pubs und Restaurants laden besonders beim feurigen Sonnenuntergang über dem Pazifik zum Verweilen ein.

Die Innenstadt hat bei mir mit seinem „Plaza Colon“ und der Kathedrale punkten können. Von der Nordstadt aus hatte ich einen tollen Ausblick auf die Küste und die Stadt.An Sehenswürdigkeiten sah ich Quechua- Ruinen, die aber wegen Restaurationsarbeiten leider nur bedingt zugänglich waren und das Wahrzeichen der Stadt, die „Portada“: Eine im Pazifik stehende Felsformation aus Lagen versteinerter Muscheln und Vulkangestein, die wie ein Steinportal aussieht.

Die ruhigen Strände und die verträumte Aussicht in dieser Gegend liessen mich dort zwei Stunden verweilen und auch ein kleines Höhlensystem erkunden, das die dort in großen Mengen lebenden Pelikane für sich nutzten.

Als ich einen vorbeikommenden deutschen Touristen darum bat, mich zu fotografieren, machte er mich darauf aufmerksam, dass mein Blitzlicht nicht mehr richtig funktionierte. Ich erzählte ihm, dass dies meine alte Kamera sei und meine neue gestohlen worden ist, woraufhin er mir schelmisch lächelnd die Hand schüttelte und sagte: „Willkommen im Club“. Er sei erst seit drei Tagen in Chile, aber auch seine beiden Kameras, u.a. eine teure Olympus, seien ihm bereits geklaut worden.

Seit kurzem arbeite ich verstärkt in verschiedenen Schulen Tacnas bei den Präventions- Workshops mit. Diese Arbeit macht mir besonders viel Spaß, weil die direkte Zusammenarbeit mit den kleinen Kindern der „Primaria“ und dem Abschlussjahrgang der „Secundaria“ sehr viel Abwechslung bietet und viele lustige Situationen entstehen lassen.

Eine kleine Auswahl an Anekdoten mit meinen kleinen Schützlingen sind: „Liegt Europa über oder unter Bolivien?“ (Erstklässler). „Seht mal, da ist ein Weißer“. „Wenn ich die ganze Zeit Richtung Osten gehe, komme ich dann irgendwann in Deutschland an?“ (Erstklässler).

Dies ist eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse der letzten Wochen, aber jede Kleinigkeit will ich an dieser Stelle nicht verraten, denn ein paar kleine Überraschungen will ich auch noch für zu Hause bei den Erzählabenden haben (-; .

Bis bald und ich denke an euch alle,

Euer Steffen


Gruppenkuscheln beim Botschafter Empfang

Habei ich den Inka Goldschatz gefunden

In der Weintrauben Strasse

Meine Eltern und ich auf dem Familienfeld von Charitos Familie

Nach der Radiomoderation

Nachgebildeter Inka Herrscher

Olaf schlendert an der Seminar Mensa vorbei

Rutschgefahr auf der Duene

Sonnenuntergang ueber dem Pazifik

Swimmingpool im Seminar Areal

Vor dem Strandkonzert bei Tacna

am Klavier wurde abgerockt (-;

Am Strand bei der Arbeit

Angriff auf die Weintrauben

Auf dem Feld wird noch urspruenglich gekocht

Auf dem Plaza de Armas in Lima

Beim Sand Borden

Charito mit Sombrero

Charitos Mama und der neue Hut

Das Mittagessen in Arequipa, nach dem Ausflug

Die Wueste bei Ica und ich

Donuts aus Peru ( Beweisbild fuer Maik)

Es gruent so gruen

Etwas Karnevalls Stimmung bei Casa Verde

Freizeitbereich des Hostals in Ica

Mittwoch, den 25.02.2009

Die Zeit vergeht wie im Fluge und schon haben wir Ende Februar. Also wird es höchste Zeit für den nächsten Erlebnisbericht.

Meine Organisation CPAS hat seit Anfang des Jahres zweimal pro Woche bei einem regionalen Radiosender (donnerstags und samstags) für eine Stunde Sendezeit aufgekauft, um so noch mehr Leute erreichen zu können und die Arbeit des Präventionszentrums noch bekannter zu machen. Im Januar wurde ich zu einer dieser Moderationen als Kommentator und Komoderator eingeladen. An diesem Tag waren exotische Themen wie sexuelle Fantasien und Orgasmen an der Tagesordnung, denn solche Themen sind in der peruanischen Gesellschaft teilweise tabuisiert bzw. nicht gerade populärer Gesprächsstoff innerhalb der Familien. Die Radiosendung war ein voller Erfolg und wir hatten einige anonyme Anrufer, die Fragen zu den Tagesthemen gestellt hatten.

Außerdem war ich bei einem Familienabendessen meiner Freundin Charito eingeladen. Bevor der Rest der Familie eintraf und die selbstgemachten peruanischen Köstlichkeiten serviert wurden, bekam ich noch einen Sombrero von Charitos Mama geschenkt, der vor der Sommerhitze schützen soll. Eine freundliche Geste.

Mit ein paar Arbeitskolleginnen war ich an den meisten Samstagen im Januar am Strand von Tacna, um dort eine Werbekampagne für CPAS zu führen. Die kleinen Pausen zwischendurch waren immer lustig und das Aufhängen großer Werbeplanen an den Türmen der Rettungsschwimmer in luftigen Höhen hatte auch seine Reize. Außerdem entdeckten wir dort gemeinsam eine super schmackhafte Fisch- und Muschelsuppe. Frischer als dort kann man sie nicht mehr bekommen.

Die letzten beiden Wochen des Januars arbeitete ich im Kinderheim von Casa Verde in Arequipa. Der Empfang der Kleinen war wie immer sehr warm und freundlich. Die Zeit verging dort relativ schnell. Zum einen wegen der abwechslungsreichen Arbeit, die von der Betreuung der Kleinen und Größeren über Ferienhausaufgabenhilfe und Hausmeistertätigkeiten ging und zum anderen wegen dem großen Freizeitangebot von Arequipa. Da konnte ich seit langer Zeit mal wieder ins Kino gehen und einige alte Bekanntschaften von meinen früheren Besuchen in Arequipa wieder auffrischen.

Die beiden Wochen übernachtete ich bei der sehr netten Gastfamilie von Till. Obwohl ich nur 2 Wochen bei ihnen war, wurde ich schnell in das Familienleben integriert. An dieser Stelle nochmal danke für das tolle Überraschungsfrühstück.

Charito besuchte mich mit ihrer Mama und einer Tante für 2 Tage in Arequipa und an meinem freien Tag erkundeten wir gemeinsam die Stadt.

Die Märkte und Aussichtspunkte waren alle sehenswert und die ein oder andere neue Ecke der Stadt habe ich an diesem Tag auch kennengelernt. Nachmittags waren wir noch in einem riesigen Restaurant essen, das von einem gigantischen Zelt überspannt war und es gab eine mexikanische Live Band, die Mariachis. Der Nachmittag war dort sehr gesellig und die typisch peruanischen Essensplatten waren wie immer sehr gut.

In der Woche vor dem Seminar in Lima, zu dem der DED unsere weltwaerts-Gruppe eingeladen hatte, war ich wieder in Tacna. Mittlerweile waren meine Eltern aus Chile zurück und hatten sich wieder in ihrem Hotel in Tacna einquartiert. Sie hatten vorher schon Charito kennen gelernt und an einem Sonntag wurden wir alle auf das große, idyllische Familienfeld ihrer Familie eingeladen. Ein riesiges Areal, mit allerlei Obst (von Erdbeeren angefangen bis zu Weinreben, die eine Allee bilden) und frischem Gemüse.

Es war ein unterhaltsamer und froehlicher Nachmittag an dessen Hoehepunkt Charitos Papa einen schwungvollen Tanz mit dem obligatorischen Taschentuch in der Hand hinlegte.Kurz darauf hatten wir Charito und ihre Eltern zu einem Abendessen in einem schönen Restaurant mit großer Sitzfläche im Freien eingeladen. Da dies der Tag vor ihrem Geburtstag war, feierten wir rein. Als wir um Mitternacht das Geburtstagsständchen in Spanisch, Englisch und Deutsch gesungen haben, stimmten die anderen Restaurantgäste schnell und begeistert mit ein, klatschten und prosteten uns zu, so dass der Abend einen gelungenen Ausklang fand.

Am nächsten Tag war dann die große Familien-Geburtstagsfeier, auf die meine Eltern auch mit eingeladen waren. Der Nachmittag ging sehr schnell vorbei, da alle viel Spaß hatten und viel lachten. Die von uns mitgebrachten Torten, die beinahe in Charitos Gesicht landeten (peruanische Geburtstag- Tradition), sorgten auch noch für Abwechslung.

Die Feier mit unseren Freunden am Abend bekam ich leider nicht mehr mit, weil ich am kommenden Tag um 04.00 Uhr morgens aufstehen musste, weil ich zum Flughafen musste.

Das DED- Freiwilligen-Seminar in Lima stand nun an.

Das Seminar dauerte von Montag bis Freitag und hatte, abgesehen von den Programmpunkten, bei denen wir über unsere Peru Erfahrungen der letzten 6 Monate berichteten, auch andere Highlights zu bieten. Ein Museumsbesuch über die peruanische Gesichte, die von einer sehr quirligen Museumsführerin zu besonderem Leben erweckt wurde sowie eine Einladung in die Residenz des deutschen Botschafters in Peru.

Alle aktuellen 140 deutschen Freiwilligen aller Organisationen wurden eingeladen und auch einige dutzend peruanischer Freiwilliger, die in ihrem Land versuchen zu helfen.

Das Ambiente war sehr gediegen und die Residenz selber sehr luxuriös, wenn auch für meinen Geschmack teilweise etwas zu postmodern eingerichtet.Ich lernte bei dieser Gelegenheit auch einige nette Tacnenas kennen, die sich in Tacna ehrenamtlich in verschiedenen Projekten engagieren. Wir blieben in Kontakt und wollen uns bald auch mal in Tacna treffen.

Am Anfang spielte ein kleines Ensemble Lobbymusik und danach legten zwei DJs auf und sorgten für eine besonders gute Stimmung.Simone, die zu unserem Seminar dazu gestoßen war, weil ihre Organisation nicht die Mittel dazu hatte, ein eigenes Seminar auszurichten, hatte am Tag nach dem Empfang Geburtstag und so feierten wir, trotz leichter Widerstände des Hausherrn, der anfangs die Feier um 11.00 Uhr beenden wollte, in den Geburtstag hinein. Am Klavier wurden diverse Pop- und Rock- Songs musikalisch begleitet und um Mitternacht ließen wir das Geburtstagskind Simone im wahrsten Sinne des Wortes hochleben, 22 mal auf einem Klavierschemel. Dabei wurden in diversen Sprachen Geburtstagslieder geschmettert. Simone war total geruehrt und begeistert und sie wird sich sicherlich noch lange und gerne daran erinnern.

Es war sehr spannend zu hören, was die anderen in den letzen 6 Monaten alles erlebt hatten. Ich hatte zwar mit den meisten auch zwischendurch Kontakt und blieb bei ihnen so auf dem Laufenden, aber es war schoen, wieder mal mit allen zu kloenen und zu schnacken und sich ueber die unterschiedlichsten Themen auszutauschen. Alles in allem kann gesagt werden, dass die positiven Eindrücke und Erlebnisse in Peru ueberwogen und den Schritt hierher keiner bereut hat.

Nach dem Seminar fuhren wir Freiwilligen fast alle nach Ica, zum Sandboarden. Das war ein Spaß! Wir hatten uns in einem Hostal in der Oase einquartiert, in der auch die Sand- Boarding- Touren täglich los gingen.

Die Anlage hatte einen einladenden Swimmingpool und die riesigen bis majestätischen Sanddünen drum herum taten ihr übriges für das Ambiente.Am nächsten Tag fuhren wir in einem Sandbuggy durch das Gelände. Über Stock und Stein trifft es nur im Ansatz, denn wir sind teilweise Dünen mit einem gefühlten Gefälle von 90 Grad hinab gerast. Adrenalin pur.

Die Wüstenlandschaft war bei genauerem Hinsehen deutlich abwechslungsreicher als ich vorher dachte. Wir hielten auch öfters an, um unsere Touri Fotos machen zu können.Als wir dann zum eigentlichen Sandboarden kamen, ging der Spaß erst richtig los. Entweder auf dem Bauch liegend oder auf den Beinen hinunter sausend konnte man die verschiedenen Sandpisten bezwingen. Ich hatte schnell festgestellt, das die Bauchvariante mir mehr entgegen kam, da meine stehenden Versuche mich schneller zu Boden brachten als mir lieb sein konnte. Den einen oder anderen blauen Fleck habe ich mir an dem Tag zwar geholt, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Das kann ich nur weiter empfehlen.

Nach dem wunderschönen Ausflug nach Ica kehrten wir nach Lima zurück. Die meisten von uns kehrten mit dem Flugzeug an ihre Einsatzplätze zurück. Ich machte noch 4 Tage Urlaub in Lima und nutzte die Zeit mit meinen Eltern, die am selben Tag wie ich fliegen würden. Nur, dass sie nach Deutschland und ich nach Tacna fliegen würde.

Die Zeit verging rasend schnell, da man in Lima sehr vieles unternehmen kann. Die Innenstadt mit dem prächtigen Plaza de Armas und die Märkte sowie das moderne Einkaufszentrum Larcomar, direkt am Pazifik gelegen, sorgten mitunter für Abwechslung.

Bei dem Skype Gespräch mit meinen Eltern nach ihrer Rückkehr nach Deutschland erfuhr ich von ihnen, das sie 600 m vor dem Flughafen ausgeraubt worden waren. Der Dieb versteckte sich im Begrünungsstreifen der Autobahn und spähte beim stop and go der Autos in das Taxi meiner Eltern. Dann sprang er plötzlich aus seinem Versteck und schlug die Fensterscheibe des Taxis ein. Die Handtasche meiner Mutter wurde erfolgreich gestohlen, aber in dem Moment waren nur die Lesebrillen meiner Eltern darin, sodass der Dieb keine große Freude an seinem Diebesgut haben dürfte. Am Ende kamen die beiden Gott sei Dank mehr oder weniger mit dem Schrecken davon.Lima kann schon ein heißes Pflaster sein.

Anmerkung für meinen Freund Maik in Argentinien: Nach langer Abstinenz habe ich in Lima mal wieder einen Dunkin‘ Donut Laden aufsuchen können. Maik, die Wette habe ich gewonnen (-; .

Am Wochenende nach meiner Rückkehr nach Tacna arbeitete ich am Samstag mit einigen Kollegen am Strand und wir beendeten an dem Tag die Sommer Werbekampagne von CPAS. Am Sonntag war ich noch einmal mit Charito am Strand von Tacna, genoss die Sonne und am Abend war noch ein großes Playazo, also Standkonzert. Die Stimmung war super und die meisten Bands auch. Mit unseren Freunden hatten wir an dem Abend viel Spaß.

Das waren die wichtigsten Geschehnisse der letzten Zeit. Ich freue mich immer über neue Blogkommentare und ich denke an euch, dort „drüben“ im ebenfalls schönen Deutschland.

Euer amigo,
Steffen


Charito am chillen am Strand

Die Kueste von Arica

Flagge von Chile im Wind

Hafenbecken von Arica

Normalerweise ist es voller am Strand

Neujahr, Arica, DVD Abende und Arequipa... - 01.01.09

Hola ihr Lieben,ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr hinein gekommen!Sylvester hatte ich mit meiner Freundin und meinen Eltern urspruenglich am Strand von Tacna feiern wollen, aber diesen Plan hatten wir nochmal umgeschmissen und uns einen geselligen Abend im Grand Hotel Tacna gemacht.

Auch wenn die Musik teilweise etwas zu laut war, um sich durchgehend unterhalten zu koennen, war der Abend schoen gewesen.

Auffaellig fanden wir alle, ausser Charito natuerlich, dass in Peru wesentlich weniger Raketen als in Deutschland abgefeuert werden. Das kann aber auch daran liegen, dass sehr viele Feiernde am Strand waren. Einen Ausflug nach Chile unternahmen wir auch, in die schoene Stadt Arica, die den Beinamen des "Eterna primavera, also des ewigen Fruehlings" hat. Das Klima in der Kleinstadt in Grenznaehe ist sehr angenehm, da staendig eine kuehle Brise vom Hafen weht. Der Strand von Arica ist sehr sehenswert, denn hier gibt es im Gegensatz zu den Straenden von Tacna keine grossen Steinformationen im Wasser. Soweit das Auge reicht, kann man den Sandstrand sehen und es gibt sogar die Klischeepalmen, die in der Naehe des Meeres wachsen. Das rundet das schoene Bild nochmal ab.

Die Einreise nach Chile ist relativ problemlos, wenn man den obligatorischen Papierkrieg der Grenzbeamten ueberstanden hat. Die Grenze wird auf beiden Seiten von grossen Gebaeudekomplexen bewacht und man wird oberflaechlich nach Schmuggelware kontrolliert. Die Fahrten mit den Auto Colectivos verlaufen routiniert und sind mit 8 Soles pro Person (Die Preise varieren aber je nach Wochentag) guenstig.

Landschaftlich ist die Strecke von Tacna nach Arica, wenn man vorher die wuestenartige Landschaft der Kueste in Peru kennengelernt hat, trist. Aber sie strahlt trotzdem eine eigentuemliche Schoenheit aus, die man aber nur schwer beschreiben kann. Ein Naturschauspiel, was bei mir ganz oben auf der Top Ten Liste steht, sind die Sonnenuntergaenge am Pazifik, atemberaubend schoen. Das es so viele Farbschattierungen von Rot gibt, haette ich mir nie vorstellen koennen!

An den Strand von Tacna hat es uns auch oefters verschlagen. Die Anfahrt in den Bussen ist mit knapp 40 Min. einigermassen nah und bequem, da es eine gut ausgebaute Strasse an den Strand gibt. Hier fehlen zwar Palmen, aber dafuer ist der Sand schoen und die Wellen hoch. Wenn die vielen Steinbloecke im Wasser nicht waeren, koennte man ideal surfen.

Bei den Strandbesuchen kann man immer wunderbar die Seele baumeln lassen und dem Meeresrauschen zuhoeren. Einfach Entspannung pur!

Den einen oder anderen DVD Abend hatten wir im neuen Jahr auch schon und sie waren alle so lustig wie im alten Jahr. Kommenden Freitag wollen wir noch einen Monopoly Nachmittag machen. Das erste mal, das ich Monopoly auf Spanisch und mit einem etwas alternativen Spielbrett spiele, aber es wird sicherlich Spass machen.

Bis Mitte Maerz soll ich nun in Arequipa arbeiten, weil dort angeblich meine Arbeitskraft zurzeit dringender gebraucht wird als in meinem eigentlichen Einsatzort Tacna. Aber da ist das letzte Wort hoffentlich noch nicht gesprochen, da ich mich nur bereit erklaert habe, bis zum 31. Januar dort auszuhelfen. Schliesslich habe ich mich ja auch wegen des schoenen Sommers fuer Tacna als meinen Einsatzort entschieden, obwohl Arequipa eigentlich die schoenere Stadt ist. Und nun soll ich ausgerechnet in der schoensten Jahreszeit Tacnas ins kalte und verregnete Arequipa. Ihr seht also, auch hier laeuft nicht alles so glatt, wie man es sich vorstellt.Meine Freundin ist natuerlich auch nicht begeistert, aber sie besucht mich bis Ende Januar in Arequipa, da sie gerade Semesterferien hat.

Soweit eine kurze Zusammenfassung der letzten Wochen. Ich versuche, mich nun wieder schneller bei euch zu melden, als das letzte mal.

Hasta pronto amigos,
Steffen


Bergfluss in Agua Caliente

Bergkulisse bei Machu Pichu

Blick ueber Cusco 1

Blick ueber Cusco 2

Blickduell: Wer sieht als erster weg?

Demo fuer mehr Wasser in Cusco

Der Inselbus der Schwimmenden Inseln

Eine kleine Pause muss auch mal sein

Einheimische beim Einkaufen

Erster Eindruck vom Titi Caca See

Familie Mueller in Machu Pichu

Hunderte von Bergterrassen bei Machu Pichu

Im Kloster etwas chillen

Insel Allqile im Titi Caca See

Kathedrale von Cusco

Machu Pichu und ich

Meine Eltern mit einem Stoff-Lama

Miniatur Uro Schwimminseldorf

Misti in der Abenddaemmerung

Parade in Cusco

Parade in Cusco 2

Picknick in Machu Pichu

Plaza de Armas in Cusco

Schneebedeckte Berge bei Cusco

Schoene Aussicht von der Insel

Was ich da auch immer gerade Beobachte...

Wir mit den Insulanern

Cusco, Machu Picchu, Puno, Lago Titicaca - Sonntag, den 21.12.2008

Vor unserer Abreise nach Cusco haben wir in Arequipa noch das Kloster Santa Catalina besucht, das uns sehr beeindruckt hat. Es ist mitten in der Stadt neben dem Plaza de Armas gelegen und man hat doch das Gefuehl, in einer Oase der Ruhe zu sein.

Cusco

Unsere Anreise nach Cusco war ziemlich anstrengend, weil unser Bus keine Klimaanlage hatte, dafuer aber eine Heizung, die voll aufgedreht war. Die anderen Passagiere konnten dabei erstaunlich gut schlafen, aber wir haben kein Auge zugetan, weil wir bei gefuehlten 35 Grad vor uns hingeschwitzt haben.

Cusco selbst ist ein unauffaelliger, aermlicher Ort mit vielen Touristen, die -wie wir- Machu Picchu besuchen wollen, und mit vielen aufdringlichen Bettlern, Schuhputzern und Kleinsthaendlern, die einem kontinuierlich auf die Pelle ruecken. Die Hotelpreise sind -trotz Nebensaison- astronomisch hoch. Wir haben uns bestimmt 15 Hotels verschiedener Preiskategorien angesehen und uns am Schluss fuer das "Beste" entschieden - eine schaebige Absteige, deren gute Jahre wohl 30 Jahre zurueckliegen und seitdem nichts mehr renoviert wurde - zum Preis eines deutschen Mittelklassehotels.

Machu Picchu

Um es gleich vorweg zu sagen : Machu Picchu ist ein Traum.Am Tag vor unserer Weiterfahrt nach Puno haben wir in einem organisierten Tagesausflug Machu Picchu besucht. Abholung vom Hotel 6.20 Uhr, mit dem Bus und Zug (4 Stunden) nach Aguas Calientes, einer wild gebauten und illegalen Ansiedlung unmittelbar beim Machu Picchu. Weiter mit dem Bus bis unmittelbar vor die Anlage, wo wir gluecklicherweise in einem Storage unsere dicken Jacken abgeben konnten, denn wir hatten grosses Glueck mit dem Wetter und den ganzen Tag Sonnenschein. Zuerst sind wir zum Mirador hochgestiegen, einem hoch gelegenen Aussichtspunkt, von dem man einen gigantischen Ueberblick ueber die gesamte Anlage hat. Das werde ich nie vergessen! Dafuer hat sich die ganze Anstrengung gelohnt.

Es stellte sich heraus, das unser Reisefuehrer nur ein sehr einfaches, grottenschlechtes Englisch sprach, das man kaum verstehen konnte. So haben wir uns bald von der Gruppe abgesetzt und Machu Picchu auf eigene Faust erkundet, zumal wir uns durch entsprechende Lektuere (Danke, Christine!) gut auf den Besuch vorbereitet hatten.

So konnten wir uns zunaechst eine Terrasse nur fuer uns suchen, auf der wir die Atmosphaere dieser grossartigen Inka-Hochburg auf uns wirken lassen konnten. Nebenbei konnten wir uns noch ausstrecken und sonnen - eine unvergleichliche Kombination.

Auch der Rest der Anlage war ueberaus interessant, viele markante Punkte luden zum Verweilen ein und ich weiss nicht, wie viele Fotos wir gemacht haben, denn jeder Blickwinkel schien wieder anders zu sein.Ein grosses Glueck war auch, dass der Dezember schon als Nachsaison gilt und vergleichsweise wenige Touristen vor Ort waren. Man war sehr oft allein in den Ruinen und obwohl immer mal wieder neue Touristengruppen hereinkamen, verliefen die sich schnell in der grossen Anlage.

Mein Fazit ist, dass Machu Picchu derart beeindruckend und atemberaubend ist, dass sich die Anreise wirklich lohnt!

Kurz bevor wir die Anlage ohnehin verlassen wollten, kam ein kleines Gewitter mit kurzem Regenschauer auf, der uns noch einen wunderschoenen Regenbogen am Berghang bescherte.Nach einem kurzen Rundgang ueber den Bazar von Aguas Calientes ging es um 19 Uhr wieder mit Zug und Bus zurueck nach Cusco. Hierzu muss unbedingt erwaehnt werden, das uns das Zugpersonal mit einer Modenschau unterhalten hat! Hierzu zogen sich die beiden Zugbegleiter (einer maennlich, eine weiblich) mehrfach um und praesentierten uns verschiedene Alpaka-Pullover in durchaus professioneller Weise, aber dennoch mussten wir innerlich etwas schmunzeln, weil diese Idee fuer uns sehr ungewoehnlich ist. Zu unserer Verwunderung hat sogar ein peruanischer Kunde zugegriffen und 125 US-Dollar fuer einen Pullover bezahlt.

Die anschliessende 1 1/2 stuendige Busfahrt bis Cusco glich mehr einer Hoellenfahrt. Der Busfahrer war offensichtlich voellig uebermuedet und mehr als einmal musste er durch Lichthupe und Hupkonzert von entgegenkommenden Autos "geweckt" werden. Gegen 23 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, gluecklich, einen so tollen Ausflugstag erlebt zu haben.

Puno

Am naechsten Tag ging es dann weiter per Bus nach Puno. Die Fahrt dorthin war unglaublich schoen, denn wir passierten eine beeindruckende Bergwelt und vielfaeltige Landschaften.

Selbst der Pass in 4200 m Hoehe, den wir passieren mussten, haben wir gut ueberstanden. Zu unserer grossen Freude ist keiner von uns waehrend der ganzen Reise hoehenkrank geworden, was sicherlich auch daran lag, dass wir uns immer mehrere Tage Zeit nahmen, um uns an die Hoehe zu gewoehnen. Der Genuss des Geheimtipps Mate de Coca hat sicherlich auch dazu beigetragen und inzwischen schmeckt mir der Mate-Tee sogar.

Eine Stunde vor Puno kamen wir durch Juliaca, eine unglaublich schmutzige und trostlose Stadt. Da die Regenzeit inzwischen begonnen hat und die Stadt -ausser der Hauptverkehrsstrasse- keinerlei befestigte Strassen hat, bestand ganz Juliaca aus einer roten Schlammwueste, was fuer unsere Augen extrem ungewohnt ist. Es ist schon deprimierend zu sehen, in welcher ungemuetlichen Umgebung die Menschen hier leben muessen.

Puno

In Puno suchten wir uns zunaechst ein schickes Hotel mit tollem Bad, was wir uns nach dem katastrophalen Hotel in Cusco wirklich verdient hatten. Es hatte sogar eine Eckbadewanne, die ich jeden Abend genossen habe. (Den Genuss, in goettlich heissem Wasser zu baden, kann man sich aber nur vorstellen, wenn man das entweder lauwarme, kalte oder auch gar kein Wasser in den verschiedenen Haeusern Perus kennt). Puno selbst ist auch recht arm an Attraktionen, hat aber den grossen Vorteil, direkt am Titicacasee zu liegen, was es wieder interessant fuer Touristen macht, die auch hier reichlich vertreten waren.

Am dritten Tag machten wir unsere obligatorische Rundreise ueber den Titicacasee zu den Inseln Uros und Taquile. Auch dieser Tag wird als Highlight in Erinnerung bleiben, denn es ist unglaublich, auf einem 3800 m hoch gelegenen See zu schippern und die tolle Landschaft ringsum zu geniessen.

Die erste Insel, Uros, war schon nach 30 Minuten erreicht. Es ist eine schwimmende Insel, die aus Schilfwurzeln und vielen Lagen Schilf besteht. Die Bewohner muessen den Schilf staendig erneuern und nachlegen, damit sie nicht untergehen.

Der nette Dorfvorstand, der jedes Jahr neu gewaehlt wird, erklaerte uns sehr schoen am Beispiel, wie eine solche Insel aufgebaut ist - hoch interessant.

Natuerlich wollen sie den vielen Touristen auch ihr "Kunsthandwerk" verkaufen, was sie durchaus geschickt anstellen. Es faellt schwer, diesen netten Familien mit ihren unglaublich suessen kleinen Kindern nichts abzukaufen (es ist uns auch nicht gelungen), aber bestimmt kommen sie bei den Heerscharen von Touristen, die besonders im Sommer ueber die Inseln herfallen, gut auf ihre Kosten.

Dann ging es in einer 2 1/2 stuendigen Bootsfahrt weiter zur Insel Taquile. Zunaechst musste man den Berg hochsteigen und dabei weitere 700 Hoehenmeter zuruecklegen. Das war streckenweise recht anstrengend, weil man immer mal wieder das Gefuehl hatte, keine Luft mehr zu bekommen.

Oben angekommen - 4500 m ueber dem Meeresspiegel- konnten wir gleich beobachten, wie ein Tourist aus einer anderen Gruppe kollabierte und vom Dorfdoktor unter ein Sauerstoffzelt gelegt werden musste. Danach ging es ihm bald wieder besser, wie ein Gruppenmitglied spaeter berichtete.

Taquile ist dafuer bekannt, dass alle Maenner dort stricken, was man auch gut auf dem grossen Dorfplatz beobachten (und fotografieren) konnte. Nach etwa einer Stunde brachen wir wieder auf und verliessen den Berg auf der anderen Seite, wo uns unser Boot schon erwartete. Nach kurzer Ueberlegung, warum man diesen Weg waehlt, kam ich darauf, dass man das wohl den grossen Touristenstroemen im Sommer schuldet, denn die schmale Bergstrasse schafft nicht so grossen Gegenverkehr.

Gluecklich und zufrieden ueber soviele neue Erlebnisse kamen wir gegen 17 Uhr wieder in Puno an, assen noch lecker zu Abend in einem Restaurant, in dem wir die halbe Touristenmannschaft vom Tage wiedertrafen und fuhren am naechsten Tag wieder zurueck nach Arequipa.

Arequipa

Inzwischen sind wir wieder in unserem alten, schoenen Hotel in Arequipa und wollen hier die Weihnachtstage verbringen. Wir lassen die Seele baumeln und erholen uns ein bisschen von den recht anstrengenden letzten Tagen.

Ich wuensche Euch allen ein schoenes Weihnachtsfest, viele schoene Geschenke und angenehme Stunden unter dem Weihnachtsbaum, Euer Steffen